Das australische Bildungssystem: hohe Reputation in Forschung und Lehre
Das australische Bildungssystem gilt weltweit als eines der besten, was dazu beiträgt, dass sich immer mehr internationale Studenten den Kontinent „Down Under“ als Auslandsstudienziel aussuchen. Hier stehen 39 Universitäten und viele andere Bildungseinrichtungen zur Wahl, an denen sie ein oder zwei Auslandssemester oder auch ein Vollstudium bis hin zu einem akademischen Abschluss wie zum Beispiel dem Bachelor oder Master absolvieren können. Auch berufsbezogene Programme können zum Beispiel an TAFE- Colleges (Technical and Further Education) oder privatberuflichen Colleges belegt werden. In jedem Fall wird das Auslandsstudium später bei der Bewerbung auf dem Arbeitsmarkt besonders gut beim potenziellen Arbeitgeber ankommen, denn vor allem Selbständigkeit, Kontaktfreude und Anpassungsfähigkeit werden dadurch gefördert.
Die zu erlangenden Abschlüsse aus dem Undergraduate- oder Graduate-Bereich sind in englischsprachigen Ländern weltweit anerkannt. In der Regel kontrolliert das regierungsnahe Australian Qualifications Framework (AQF) zwar die Studiengänge, aber die Hochschulen können dennoch relativ eigenständig über ihr Angebot entscheiden. Das gilt auch für die Studiengebühren, die sich meistens zwischen A$ 9 000 und A$ 18 000 pro Jahr bewegen. Berufsbezogene Bildungseinrichtungen sind oft etwas kostengünstiger. Man sollte aber bedenken, dass Miete, Lebenshaltungskosten etc. für den Aufenthalt in Australien noch hinzukommen.
Dank dieser Gebühren sind die Hochschulen allerdings modern ausgestattet und können auf dem neuesten Stand unterrichten. Die Kurse sind kleiner, so dass viele Professoren ihre Studenten mit Namen kennen und besser unterstützen können. Generell werden Studenten hier nicht als Bittsteller, sondern eher wie Kunden behandelt, was woanders leider häufig nicht die Regel ist. Das liegt ebenfalls an den Studiengebühren, weshalb sich die Hochschulen als Dienstleister verstehen, die mit zahlenden Kunden umgehen müssen.
Was gibt es für Finanzierungsmöglichkeiten?
Zwar wirken die Studiengebühren im ersten Moment etwas abschreckend, aber es gibt verschiedene Mittel und Wege, um sich bei der Bezahlung helfen zu lassen. Beispielsweise kann man Auslands-BAföG beantragen, für das im Falle Australiens das Studentenwerk Marburg zuständig ist. Mit etwas Glück werden neben den Studiengebühren auch noch weitere Kosten übernommen. Falls man an einem Austausch zwischen zwei Universitäten teilnimmt, existiert vielleicht ein Stipendienabkommen, das einen Teil der Ausgaben finanziert. Aber man kann sich auch in Eigenregie bei der Zieluniversität oder einer privaten Organisation nach einem Stipendium erkundigen. Sollte das alles nicht funktionieren, gibt es noch die Möglichkeit, einen Studienkredit bei einer Bank aufzunehmen. Er wird in der Regel erst dann zurückgezahlt, wenn man selber im Berufsleben Fuß gefasst hat und ausreichend Geld verdient.
Wie geht man bei der Bewerbung vor?
Zu den erforderlichen Bewerbungsunterlagen gehören das ausgefüllte Bewerbungsformular, übersetzte und beglaubigte Zeugnisse, ein Transcript sowie das Ergebnis eines Englischtests. Damit kann man sich selbstständig an einer australischen Hochschule bewerben. Häufig sind aber noch weitere Unterlagen wie ein eigenes Motivationsschreiben, ein Empfehlungsschreiben eines Lehrers oder Professors, ein finanzieller Nachweis und vieles andere erforderlich.
Bei einem direkten Austausch sind die jeweiligen Universitäten bei der Bewerbung behilflich. Man muss auch beachten, dass man bei Aufenthalten in Australien, die drei Monate überschreiten, ein Studentenvisum braucht. Man kann es im Internet oder in Schriftform beim Department of Immigration and Citizenship beantragen oder dafür persönlich bei der Botschaft in Berlin vorstellig werden. Je nachdem, welchen Antragsweg man wählt, liegen die Kosten bei A$ 305 oder A$ 540. Das gleiche gilt für die Krankenversicherung: Bei Aufenthalten über drei Monaten muss man die Overseas Student Health Cover (OSHC) abschließen, denn ohne diese ist es nicht möglich, ein Visum überhaupt zu beantragen.