21 Tipps, um schneller Lesen zu lernen

Lesen

Darum geht's

Grundsätzliches zum Schneller Lesen lernen

Im Studium hast du es viel mit dem Thema effektives Zeitmanagement zu tun. Dieses umfasst unendlich viele Varianten und Facetten. Ein Bereich ist das sogenannte Schnelllesen. Die Kunst, schneller zu lesen, möchten wohl die meisten beherrschen, die es viel mit Texten zu tun haben – sei es im Studium, in der Ausbildung oder im Beruf. Es gibt inzwischen ganze Bücher und wissenschaftliche Abhandlungen zu diesem Thema. Und: Es ist nicht unumstritten, denn egal, welche Methode(n) du anwendest – es besteht immer die Gefahr, dass du mit Hilfe bestimmter Techniken Texte zwar schneller lesen kannst, sie dafür aber nicht so im Gedächtnis haften bleiben wie bei langsamerem Lesen. So muss jeder Leser individuell herausfinden, welche Lesegeschwindigkeit für ihn genau passend ist, um Inhalte auch wirklich zu begreifen. Denn: Was nützt es, wenn ich komplizierte Texte zwar sehr schnell erfasse, sie aber nicht wirklich verstehe?

Schneller Lesen will gelernt sein

Deshalb sind die nachfolgenden Tipps und Hinweise zum Erlernen von Techniken zum Schelllesen auch immer mit der gebotenen Vorsicht zu genießen. Probiere am besten die Techniken aus, die dir sinnvoll erscheinen, und beurteile dann, ob diese Technik dir erstens wirklich hilft, schneller zu lesen und zweitens die Qualität des Lesens darunter nicht leidet.

Worauf es beim Schnelllesen ankommt

Grundsätzlich ist es so, dass unkontrollierte Augenbewegungen schnelleres Lesen verhindern. Um ein einziges Wort zu lesen, bedarf es mehrerer Augenbewegungen. Wer nicht besonders geübt im Lesen ist, springt zudem immer wieder in Textstellen hin- und her, wodurch kein fließender Rhythmus zustande kommen kann. Geübte Schnellleser hingegen beherrschen einen durchgehend gleichmäßigen Lese-Rhythmus und die Gabe, mehrere Worte gleichzeitig zu erfassen, ohne die Augen groß zu bewegen. Natürlich hängt die Lesegeschwindigkeit grundsätzlich von der Komplexität eines Textes, der dort herrschenden Wortwahl und vielen weiteren Faktoren ab. Dennoch: Jeder Mensch kann mit Tricks und Kniffen an der Verbesserung seiner individuellen Lesegeschwindigkeit arbeiten.
Im Folgenden stellen wir 21 Tipps vor, die es ermöglichen , dass du künftig schneller lesen kannst. Aber noch einmal die Warnung: Achte bei allen Tricks und Methoden darauf, dass die Gründlichkeit des Lesens nicht unter der erhöhten Schnelligkeit leidet!

21 Tipps, die dir helfen, schneller zu lesen:

1. Checke dein „Werkzeug“!
Du solltest regelmäßig die Kraft deiner Augen untersuchen lassen. Wenn deine Augen zum Beispiel schnell ermüden, gibt es ein Problem, welches du mit professioneller Hilfe eines Augenarztes angehen kannst.
2. Lies viel und regelmäßig!
Vielleser werden automatisch schneller als Menschen, die sehr wenig lesen.
3. Zwinge dich nicht, wenn du nicht bereit bist!
Wie bei allen Lernmethoden musst du auch beim Lesen beziehungsweise dem Versuch, schneller zu lesen, innerlich dazu bereit sein. Natürlich muss man sich manchmal zum Arbeiten zwingen, aber wenn du innerlich absolut nicht bereits bist, sinnvoll und effektiv zu lesen, mache eine Pause und lenke dich ab.
4. Konzentration!
Mache regelmäßig Konzentrationsübungen und/oder Aufmerksamkeitstraining. Durch ein allgemein gutes Wohlbefinden, eine gewisse innere Ruhe und die Fähigkeit, sich gut und auch ausdauernd zu konzentrieren, kannst du Geschwindigkeit deines Lesens positiv beeinflussen.
5. Sorge für eine gute Umgebung!
Ein passendes, gutes Licht sowie eine grundsätzlich angenehme Lese-Umgebung und Atmosphäre sorgen für gute Rahmenbedingungen, um schneller lesen zu können. Beachte dabei auch Faktoren wie die Geräuschkulisse oder eventuelle Störungen durch Dritte.
6. Achte auf die Position beim Lesen!
Natürlich darfst du auch mal im Liegen oder sonstigen ungewöhnlichen Positionen lesen. Aber generell solltest du gerade sitzen und auf eine gute Oberkörperhaltung achten.
7. Schaue richtig auf das Blatt oder den Monitor!
Versuche immer, in einem 90-Grad-Winkel auf das Papier zu schauen, denn dann sind alle Buchstaben gleich groß, was das Lesen erleichtert. Der Text sollte möglichst auf Augenhöhe oder knapp darunter platziert sein und einen Abstand von ungefähr 50 Zentimeter vom Auge haben.
8. Definiere ein Leseziel!
Beschäftige dich bereits vorab mit einem Text oder einem Buch, indem du die Erwartungen daran definierst und aufschreibst. Wenn du dies getan hast, wirst du einen Text schneller und effektiver verarbeiten können und Unwichtiges von Wichtigem besser unterscheiden können.
9. Vokalisiere weniger!
Je weniger du gelesene Worte „mitsprichst“, desto schneller kannst du lesen. Versuche bewusst, nur noch die wirklich wichtigen Worte zu vokalisieren, die dem Inhalt den Sinn geben.
10. Versuche, Sprünge zu vermeiden!
Je mehr du im Text hin- und herspringst, desto unkonzentrierter liest du und damit wird es langsamer. Ungeübte Leser springen immer wieder zu vergangenen Passagen zurück. Geübte Leser verzichten darauf, weil sie die entsprechende Passage verstanden haben oder als unwichtig erkannt haben.
11. Arbeite am Blick für das „große Ganze“!
Versuche, möglichst große Textpassagen mit einem Blick zu erfassen, Dadurch erkennst du Strukturen und kannst schneller den eigentlichen Inhalt erfassen.
12. Lies in Wortgruppen!
Unterteile Sätze in sinnvolle Wortgruppen von einigen Worten, dann kannst du struklturierter und schneller lesen.
13. Erkenne den weißen Raum!
Wenn du den „Weißraum“ unter den Buchstaben mit deinen Augen erfasst und beim Lesen daran entlang gleitest, kannst du die Wörter insgesamt wie Bilder wahrnehmen.
14. Mut zu Bildern!
Versuche, bewusst viele Textpassagen in Bilder umzuformen. Denn: Die Sprache des Unterbewusstseins sind Bilder.
15. Das Wesentliche zählt!
Versuche stets, den Hauptgedanken des Textes zu verstehen und nicht einzelne Wörter. Wie beim Zuhören ist es auch beim Lesen wichtig, Unwichtiges „herauszufiltern“.
16. Trau dich und werde „Überflieger“!
Versuche, Wesentliches zu erfassen und Unwesentliches herauszufiltern. Beim Lesen bedeutet dies: Habe den Mut zum „Überfliegen“. Das gilt insbesondere für kurze Texte, Zeitungsartikel etc. Aber auch längere, komplizierte Texte solltest du zunächst überfliegen, um einen groben Eindruck zu bekommen, ehe du danach an das konzentrierte, genauere Lesen gehst. Erst beim zweiten Lesen wirst du in der Lage sein, mehr als die Hälfte des Textes richtig zu verstehen.
17. Mut zur Lücke!
Wenn du in längeren Texten eine – zum Beispiel – wissenschaftliche Erklärung längeren Ausmaßes siehst, die du bereits kennst oder die für das Verständnis des Textes unwichtig ist, überspringe diesen Textteil – er hält nur auf.
18. Lies effizient und setze dich unter Druck!
Zwinge dich selbst, einen bestimmten Text in einer vorab bestimmten Zeit zu lesen. Dieser Druck sorgt dafür, dass du konzentrierter liest und somit die Geschwindigkeit erhöhen kannst. Natürlich solltest du dabei realistisch bleiben und dir keinen zu hohen Druck aufbauen.
19. Bereichere deinen Wortschatz!
Wenn du beim Lesen ständig bestimmte dir unbekannte Worte nachschlagen musst, verzögert dies die Geschwindigkeit. Du kannst dir unbekannte Worte zunächst notieren, sie dann gebündelt nachschlagen und lernen und wirst so deinen Wortschatz insgesamt erweitern.
20. Vertraue dem nicht perfekten Lesen und verstehen!
Wenn du dir bewusst bist, dass du – zumindest beim ersten Lesen eines Textes – diesen niemals ganz wirst verstehen können, baust du automatisch Leseblockaden ab. Sei dir bewusst, dass du nicht alles und schon gar nicht sofort verstehen kannst, dann wirst du schneller und effektiver lesen, weil du dir deiner Unvollkommenheit beim Lesen bewusst bist und diesem auch vertraust, weil du weißt, dass es normal ist.
21. Arbeite im Text!
Schon beim ersten Lesen, dem „Überfliegen“, solltest du immer einen Stift oder Textmarker parat haben, um dir wichtige Stellen anzustreichen, sie zu markieren oder dir direkt Anmerkungen und/oder Fragen dazu zu notieren. So kannst du beim zweiten Lesen sehr rasch erkennen, dass es sich hier um wichtige Textpassagen handelt.

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